Photos werden noch folgen!!
Für den Inhalt der folgenden Seiten kann ich keine Gewähr übernehmen.
Es ist wichtig, alle Informationen stets eigenverantwortlich zu prüfen.
Einleitung:
Wer kennt ihn nicht , den Lehrsatz des Schweizer Arztes Paracelsus [Philippus Theophrastus Bombastus von Hohenheim (1493-1541)]??
"Jedes Ding ist ein Gift und nichts ist ohne Gift, allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist."
(nicht die wörtl. Übersetzung)
(Omnia sunt venena, nihil est sine veneno. Sola dosis facit venenum.)
Alles ist Gift, nichts ist ohne Gift. Nur die Dosis macht (das) Gift.
Quelle
Thema:
Vergiftungsunfälle in Haus und Garten durch Giftpflanzen. Was tun?
Liebe/r Leser/in der Gartennanny, welche Giftpflanzen hast Du im Garten?
"Keine" werden einige Leser antworten, weil Kinder und Haustiere im Haushalt wohnen.
Wirklich keine? Keinen Efeu? Keine Narzissen? Keine Dieffenbachie???
Kinder wollen ihre Umgebung mit allen Sinnen kennen lernen und Kinder wie auch Tiere (ohne Aufsicht) machen gerne Erprobungsversuche in der Natur. Das geht übers Anfassen fremder Pflanzen und natürlich auch übers Essen von hübschen farbenfrohen Beeren und Blättern. Manche Pflanze wehrt sich mit ihren Dornen oder Stacheln und das Kind oder Tier weicht daher zurück. Manche Pflanze wehrt sich mit einem üblen Geschmack ( z. B. Beeren vom Efeu), so dass ein Kleinkind auch schnell von den widerlich schmeckenden Beeren abläßt. Eine Katze aber, die wesentlich schlechter schmecken kann als ein Mensch, wird womöglich weiter knabbern, es sei denn die Pflanzenteile schmecken bitter, welches die Katze sehr gut schmecken kann.
Viele Erprobungsversuche bleiben glücklicherweise ohne oder ziehen nur leichte Folgen nach sich.
Wichtig: Es wird unterschieden zwischen Ingestition und Intoxikation (Vergiftung/ Überdosis):
Ingestition:
Aufnahme von Pflanzenteilen über den Mund, aber ohne Auftreten von Vergiftungssymptomen (evt. aber Unwohlsein oder einmaliges Erbrechen), Arztbesuch und weitere Behandlung ist nicht nötig. Dennoch viel Trinken von Wasser schadet nicht.
Intoxikation:
Es setzten Vergiftungssymptome (starkes Erbrechen, starkes Benommensein, starke Magen- Darmbeschwerden, Bewußtlosigkeit, Haut- und Schleimhautblutungen, Krampfanfälle...) ein, die leichterer oder schwererer Natur sein können.
Sofort zum Arzt!
Sollte kein Arzt zu erreichen sein, so wird nach Giftpflanzeningestion die Gabe von Medizinalkohle (Carbo activatus DAB 10) empfohlen, die die Giftstoffe bindet und die Aufnahme der Toxine (Giftstoffe) durch den Darm verhindert. Es ist sehr wichtig, so schnell wie möglich und in ausreichender Menge die Aktiv/ Medizinalkohle zu verabreichen.(Dosierung beim Kauf der Aktiv/ Medizinalkohle beim Apotheker erfragen!)
Vorzugsweise sollte man Aktiv/Medizinalkohle als Granulat im Apothekerschrank haben, weil es sich viel besser und schneller löst als eine Komprette (Tablette)! (Ich habe mir in der Apotheke folgendes besorgt: Ultracarbon der Firma Merck Selbstmedikation GmbH, Darmstadt, 50 g, Granulat (in Flasche), 27,60 €; das Granulat wird nur noch bis zum Eichstrich der Flasche mit Wasser aufgefüllt, verschlossen, 1 Minute geschüttelt, fertig ist die Suspension zum Trinken.)
Vergiftungsunfälle in Haus und Garten sind ein ungemein wichtiges Thema.
Man muß sich vorher und nicht wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, Gedanken über seine Pflanzen im Garten/ Haus machen:
Kenne ich den Namen aller meiner Haus- und Gartenpflanzen? Wenn ja, sind sie gar nicht oder minder oder stark giftig?
Sind Telefonnummern der Giftnotrufzentrale im Haus aufbewahrt?
Habe ich die Festnetznummer und Handy- Nr. vom Tierarzt bereit, wenn es sich um ein vergiftetes Haustier handelt?
Sind diese Infos an der Pinnwand gut sichtbar angebracht und müssen nicht aufwendig gesucht werden???
Am besten die entsprechenden Telefonnummern, vor allem von einer Giftnotrufzentrale ins Handy /Festnetztelefon einprogrammieren.
Jede Minute kann da wichtig sein.
Was aber tun, wenn der Notfall dann eingetreten ist?
Die Giftnotrufzentrale ist 24 h lang besetzt, ist kostenlos und kann bei Vergiftungsnotfällen bei Mensch und Tier befragt werden.
Die Notfall-b e r a t u n g erfolgt durch ausgebildete Ärzte.
Die Giftnotrufzentrale verfügt über umfangreiche Datenbanken und berät Sie für Ihr weiteres Vorgehen.
Ist es zu einem Vergiftungsunfall bei Mensch oder Tier gekommen, dann ist die Erstmaßnahme Ruhe zu bewahren.
Ruhe strahlt auf die verunfallte Person/ Tier aus und fördert das Vertrauen. Hysterie wäre jetzt vollkommen fehl am Platz. (Hysterie ist ansteckend und schadet in jedem Fall).
Wenn es zu einer Intoxikation gekommen ist:
Eine Giftnotrufzentrale anrufen , z.B. die in Bonn mit der Notruf-Nummer:
0228- 19240 oder 0228- 287-33211.
Folgende Fragen werden dann gestellt:
Reste der Giftpflanze, wenn noch vorhanden, sicherstellen.
Erbrochenes sicherstellen!!
Auf gar keinen Fall Milch oder Salzwasser zum Trinken verabreichen!!
Wasser, Tee oder Saft in kleinen Mengen trinken lassen.
Wichtig ist auch den Standort der Giftpflanze zu nennen. Steht sie daheim im Garten oder gar an einer stark befahrenen Straße?
Bei Bewußtlosigkeit:
Person in die stabile Seitenlage bringen, Kopf nach unten gewendet, sofort den Notarzt über Tel. 112 rufen.
Person beruhigen, wenn sie doch noch reagiert, nie alleine lassen, etwas zudecken.
Der Person bei Bewußtlosigkeit nie etwas einflößen.
Welche Pflanzen in Heim oder Garten sind denn nicht/ minder oder stark giftig oder sogar tödlich?
(Hier könne nur Beispiele weit verbreiteter Pflanzen gegeben werden.)
für alle meine Seiten über Giftpflanzen gelten folgende Quellen:
Quellen:
http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Kuhn,_Maximilian
"Kuhn: Friedrich Adalbert Maximilian K., Botaniker, geboren zu Berlin am 3. September 1842, † zu Friedenau bei Berlin am 13. December 1894...."
"Giftpflanzen", Frohne/ Pfänder, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH , 2004
Quelle 8:
"Pflanzen für Heimtiere", Marlies Busch, Ulmer Verlag ,2009
Quelle 9:
Quelle 10:
Giftpflanzen- Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann, 4. Auflage, 1997, Nikol Verlag
Quelle 11:
Taschenwörterbuch der botanischen Pflanzennamen, Franz Boerner, Paul Parey Verlag, 1989
Quelle 12: