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Rezension:

 

Titel: Rosenjahrbuch 2011

Herausgeber :

Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V.

 und Aquensis

ISBN 978-3-937978-74-1

Preis: 9 €

Viele Farbphotos

8 Autoren/innen zu 7 Fachbeiträgen

 

 

Autor: Markus Brunsing

Das Buch startet mit dem 59. Internationalen Rosenneuheitenwettbewerb  Baden- Baden vom 19. bis 21. Juni 2011.  Der Rosenneuheitengarten mit seinen exzellenten Rosen befindet sich auf dem Beutig (Hausberg von Baden-Baden). Die Rosenneuheiten werden in Wort und  wunderschönen Bildern ausführlich beschrieben.

 

Autor: Herbert Gömmel

Bericht zu den Neuheiten der katalogführenden Firmen in Deutschland 2011

 

Autor: Franz Wänninger

Fachartikel zu „Rosenbeschreibung der Rosenliebhaberzüchter 2011

 

Es folgt der Fachbeitrag  von Andrea Buchmann und Erich Unmuth zu Rudolf Geschwinds Lebenswerk, auf den ich erst später intensiv eingehen werde.

 

Autor: Bernd Weigel

Die GRF machte im Juli 2011 eine Reise nach Istanbul, um die Rosen in der Türkei bewundern zu können. Auch dieser Bericht ist wunderschön bebildert mit Fotos von alten Rosengemälden und natürlich von aktuellen Bildern, die einen schönen Eindruck von selten gesehener Architektur und Flora Istanbuls und anderer türkischer Städte vermitteln.

 

Es folgt im 6. Beitrag eine „Collage aus der Werkreihe „Goethe im Garten““ vom Autor Günther Diehl.

 

Die Autorin Ursula Münzel beschließt  das Jahrbuch 2011 mit dem Thema: „Die „letzte Rose“ in der Dichtung.

Sie hat elf Gedichte hochrangiger Dichter ausgewählt und einer näheren Betrachtung unterzogen.

 

Doch jetzt möchte ich zu der ausführlichen Rezension des Fachbeitrages  von Mag. Andrea Buchmann und Erich Unmuth zu Rudolf Geschwinds Lebenswerk kommen.

 

„… bis zur Überreizung gelangte Sucht, der Blumenkönigin zu huldigen…“

Rudolf Geschwind (1829- 1910)

Rudolf Geschwind, Rudolf wer? 

Rudolf Geschwind wurde am 21.08.1829 in Teplitz als Kind deutscher Eltern geboren. Von Beruf war er Forstmeister. Die Rosenzucht war immer nur seine Nebenbeschäftigung!

Kennern der Rosenbranche ist Rudolf Geschwind ein Begriff . Er steht  für ein herausragendes Wissen rund um das Thema Rosen und für die Züchtung neuer, gesunder und besonders  winterharter Rosen.

Jeder, der sich irgendwann einmal mit dem Thema Rosenzüchtung beschäftigt, kommt um Rudolf Geschwind nicht herum. Sein Buch  „Hybridation und Sämlingszucht der Rosen“ wurde 1864 zum ersten Mal gedruckt und wird auch heute noch wissbegierigen, jungen Rosenzüchtern ans Herz gelegt!

Das Rudolf Geschwind und seine Rosenzüchtungen wiederbelebt wurden ist Servais Lejeune zu verdanken, der 1979, zum 150. Geburtstag Geschwinds den „Rosenalmanach“ herausgab.  Dort enthalten war u.a. der Lebenslauf und Aufsätze Rudolf Geschwinds sowie eine Auflistung seiner namentlich bekannten Rosen.

Allein aufgrund dieses Geschwindartikels im Rosenalmanach begannen Andrea Buchmann und Erich Unmuth mit ihrer 30 jährigen Beschäftigung: Person und Werk Rudolf Geschwinds!

Aller Anfang ist schwer. In den 1970iger Jahren gab es nur rare Quellen für eindeutige Geschwindrosen:  Sangerhausen war eine davon.

Es gab trotzdem  Unstimmigkeiten mit der im „Jäger“ (Rosenlexikon aus dem Jahre 1936) beschriebenen Rosen.

 So wurden Geschwindrosen auch in Baden bei Wien und im Arboretum Borova Hora in Zvolen (Slowakei) gepflanzt. Reiser dafür kamen aus dem toskanischem „Roseto Botanico di Cavriglia" von Prof. Dr. Gianfranco Fineschi.

Rudolf Geschwind unterwarf sich Zeit seines Lebens nicht der Mode. Ihm waren winterharte unverwüstliche Kletterrosen und Parkrosen, die ans Klima angepasst waren wichtiger als modische, kälteempfindliche, ausländische, beliebte Neuheiten.

Seiner Zeit voraus zu sein, Querdenker zu sein, leider kein Kaufmann zu sein, führte dazu, dass Rudolf Geschwind nie von seinem Rosenhobby leben konnte. Zeitlebens war er in "monetärer Bedrängnis", mußte seine Züchtungen an andere Züchter verkaufen, die dann teilweise seine Züchtungen als die ihren ausgaben!

Rudolf Geschwind lag die Gesundheit seiner neu gezüchteten Rosenklasse sehr am Herzen. Sie sollten gefeit sein gegen viele Rosenkrankheiten und robust genug, um harten Wintern zu trotzen. Demzufolge kreuzte er mit Vorliebe Wildrosen (z.B. R. rugosa oder R. canina ) mit Edelrosen.

So schuf er eine eigene neue Rosenklasse, die Klasse der Nordlandrosen.

Doch verbindet man seinen Namen heute vor allem mit „Gruß an Teplitz“, einer Teehybride. Welch Ironie! 

Frau Mag. Andrea Buchmann und Erich Unmuth  beschreiben auf 89 Seiten sehr ausführlich viele seiner Rosenzüchtungen in Wort und wunderschönem Bild. Ihre Bewertung der Rosensorten im Jahrbuch 2011 erfolgten aufgrund persönlicher, subjektiver Eindrücke. Es liegt hier also nur eine (meinens Erachtens große) Auswahl vor. Alle anderen Nichtgenannten sind auf jeden Fall genauso gartenwürdig!!!

Teils fliessen Originaltagebuchauszüge mit in den Text ein.

Texte über Leben und Werk Rudolf Geschwinds mit seiner Familie an Orten seiner Lebens- und Arbeitsstationen werden beschrieben und vermitteln dem Leser gut sein Wesen  und seine immense Liebe zu den Rosen. Oft spricht er von seinen „Lieblingen im Garten“.

Aus Rudolf Geschwinds Tagebucheinträgen erfährt man einiges über seine Frau und seine 2 Söhne. Leider übernahm keiner seiner Söhne  Rudolf und Leopold seine Rosenzucht.

Das riesige Erbe von tausenden !!! Rosensämlingen kaufte die ungarische Rosengräfin Chotek und versprach, diese nach eingehender Prüfung in ihrem Park der Öffentlichkeit darzubieten und zu verkaufen. Aber, nur wenige Geschwindrosen kamen auf den Markt und der 2. Weltkrieg erledigte den Rest.

Geschwinds "Nordlandrose I"  kam fast 20 Jahre nach Geschwinds Tod in den Handel, sie ist heute aber auf der ganzen Welt verbreitet.

Doch leider gibt es bei einigen Geschwindrosen Fragen zur Rosenidentität. Ein ausgewähltes Beispiel hierfür ist "Geschwinds Orden". 1886 erschienen zwei ausführliche, aber unterschiedliche Beschreibungen zu dieser Rose aus unterschiedlichen Quellen. 1929 wird sie sogar als fast stachelloser Setigera (Prärierose) Abkömmling beschrieben. 1889 beschrieb Geschwind diese Rose als Rugosa- Hybride (mit dünnen Stacheln) und er sollte es eigentlich wissen. 

Tatsache ist, "Geschwinds Orden" sieht heutzutage immer noch wie eine Setigera- Hybride aus. Daraus kann man folgern, dass die Rose mit dem Namen "Geschwinds Orden" wohl über die Jahre hinweg verloren gegangen ist und nur noch der Name existiert.

 

Da seit Abschluss der Arbeiten zu dem Fachbeitrag im "Rosenjahrbuch 2011" noch viele weitere unbekannte Quellen zu Rudolf Geschwind gefunden wurden, kann sich der Leser auf zusätzliche Veröffentlichungen von Frau Mag. Andrea Buchmann und Erich Unmuth in der Zukunft freuen.

 

 

Anmerkung der Gartennanny:

 

Diese außerordentlich informative Publikation zu Leben und Werk von Rudolf Geschwind hat es bislang noch nicht gegeben und darf in keiner Rosenbuchsammlung fehlen.

 

Herzliche Grüße

Die Gartennanny